Über meine Arbeit
Die Motive meiner Arbeiten basieren auf realen Landschaften.
In der Arbeit mit einfachen grundlegenden Elementen wie Steinen, Wellen oder
Bergen möchte ich „zurückkehren zur Wurzel“ und ursprüngliche
Kräfte ausdrücken.
Meine Entwürfe entstehen immer als Tuschmalereien vor Ort. Dabei ist mir
Spontanität sehr wichtig. Meine Bilder sollen mühelos und wie von
selbst entstehen. Der darauf folgende aufwendige Prozess der Realisierung einer
Druckgraphik ist der ideale Gegenpol dazu, wobei ich den Entwurf im Wesentlichen
unverändert umsetze.
Zum Malen und zur Druckgraphik bin ich als Kind gekommen, schon
damals hat mich das Magische beim Abziehen eines Drucks fasziniert. Ich arbeite
gern mit Werkzeugen und mit Materialien wie Holz oder Metall und Papier. Der
indirekte Prozess der Druckgraphik kommt meiner Neigung zu Analyse und Präzision
entgegen: das Bild wird auf einen Druckstock gebracht, eventuell auf mehrere
Stöcke zerlegt, Teile werden entfernt, damit das Wesentliche herauskommen
kann, das erst im Druck sichtbar wird.
Seit meinem Studium war Druckgraphik ein Schwerpunkt meiner Arbeit, und ich
habe viele Jahre die Möglichkeiten der Radierung und auch des Siebdrucks
erforscht. Im Jahr 2000 las ich in einem Buch, dass die traditionelle Technik
des japanischen Holzschnitts auch heute noch unverändert praktiziert wird.
Das interessierte mich sehr. Im asiatischen Holzschnitt wird Wasserfarbe mit
Pinseln auf den Block gebracht und mit einem Handreiber ins Papier gedruckt,
was einen leichten Eindruck hinterlässt und einen malerischen Umgang mit
dem Holzschnitt ermöglicht.
2003 hatte ich durch das japanische Nagasawa Artist-in-Residence-Programm die
Chance, die Technik des japanischen Holzschnitts vor Ort in Japan von dortigen
Künstlern zu lernen. Für mich war es eine Offenbarung, dies war meine
Technik.
Ich halte den japanischen Holzschnitt für gleichermaßen einfach und
genial, und sowohl das Schneiden als auch der Druck haben für mich einen
sehr meditativen Charakter. In späteren Jahren habe ich durch die Beschäftigung
mit dem chinesischen Holzschnitt daran gearbeitet, meine Ausdrucksmöglichkeiten
noch mehr ins Malerische zu erweitern.
Ich habe immer gegenständlich gearbeitet. Meine Vorstellung war es, mit
sparsamen darstellerischen Mitteln einen möglichst starken Ausdruck zu
realisieren, ein Ziel, dem ich mich nur langsam annähern konnte. Ich hielt
es immer für wichtig, „bei mir anzufangen“. Ich arbeitete daher
immer mit Motiven, die für mich persönlich sehr relevant waren. Als
ich jünger war, waren dies mein Zuhause, meine Umgebung und Freunde. Mit
der Zeit traten zunehmend Landschafts-Motive in den Vordergrund, oft am Wasser.
Beim Entwerfen hat Komposition für mich große Bedeutung, der bewusste
Umgang mit dem leeren Raum.
Ich halte Vitalität für einen essentiellen Wert in der künstlerischen
Arbeit. Um lebendig zu bleiben und mich immer weiter zu entwickeln bewege ich
mich daher ständig zwischen Polen wie Einfachheit und Komplexität,
Beschreibung und Abstraktion, konkreter Form und spiritueller Dimension.
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